Chaos und Stille
Anatol Schusters Film ist eine Art Gehirnjogging, ein Gedankenspaziergang in klaren, schönen Bildern, die manchmal so wirken, als wollten sie in die Menschen hineinkriechen. Das kann sehr unterhaltsam sein, dürfte aber auch polarisieren. Wer sich darauf einlassen kann und möchte, wird jedenfalls viel Spaß – und hoffentlich auch etwas zum Nachdenken – haben.
2025, 1 Std 23 Min, FSK 12, Drama
Jean (Anton von Lucke) arbeitet als Komponist, seine Frau Helena (Maria Spanring) ist Pianistin. Doch von ihrer Musik allein können sie weder leben noch sich irgend etwas leisten. Das Künstlerpaar erwartet zudem sein erstes Kind, da ist es eine große Entlastung, dass ihnen ihre Vermieterin Klara (Sabine Timoteo), die im selben Haus wohnt, die Miete erlässt. Doch Klara verhält sich zunehmend merkwürdig: Sie verschenkt ihre Möbel, kündigt ihren Job und lebt fortan auf dem Dach des Hauses. Dieser radikale Schritt setzt bei Jean einen kreativen Schub frei und weckt in Helena ein neues soziales Engagement. Das Wohnhaus entwickelt sich schnell zu einem pulsierenden Zentrum der Sinnsuche, das immer weitere Kreise in der Stadt zieht. Während die Debatten über den Sinn des Lebens an Intensität gewinnen, zieht sich Klara jedoch zunehmend in sich selbst zurück – bis sie eine ungewöhnliche Lösung für das scheinbar endlose Chaos findet.